Peter Ghyczy
Peter Ghyczy – Vater des «Senftenberger Ei»
Geboren wurde der Designer Peter Ghyczy im Jahr 1940 in Budapest, der Hauptstadt von Ungarn. Im Alter von 14 Jahren musste er mit seiner Familie aufgrund politischer Unruhen das Land verlassen, woraufhin es ihn nach Wien und von dort nach Bonn verschlug. In Bonn besuchte Peter Ghyczy die Oberschule und begann anschliessend in Düsseldorf sein Studium der Bildhauerei. Später sollte noch ein Architekturstudium mit Fachrichtung Bautechnik in Aachen folgen. Schon kurze Zeit später erlangte er im Jahr 1969 die deutsche Staatsbürgerschaft. Bereits während seines Studiums hatte Ghyczy für den renommierten Architekten Rudolf Steinbach gearbeitet und war darüber hinaus an verschiedenen Projekten in Ägypten und Paris beteiligt.
Vom Architekten zum Möbeldesigner
Nachdem Peter Ghyzcy sein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, begann er unter anderem für die Möbelmanufaktur Vitra verschiedenste Design zu entwerfen. So entstand zum Beispiel im Jahr 1986 einer seiner grössten und bekanntesten Erfolge: Der «Garden Egg Chair», den er für Reuter entworfen hatte. Auch heute noch ist der eiförmige Klappsessel ein sehr bekanntes Objekt, um nicht zu sagen eine echte Ikone der 90er Jahre. Dieses Designerstück ist insbesondere in Deutschland auch als «Senftenberger Ei» bekannt. Der Grund für diesen Namen war die Verlagerung der Produktion in die ostdeutsche Stadt Senftenberg. Hier wurden unter anderem auch der 1971 entworfene «Ghyzcy Easy Chair» und der «GN2 Lounge Chair» produziert.
Mit dem eigenen Studio kamen noch nie dagewesene Entwicklungen
Sein eigenes Designstudio eröffnete Peter Ghyzcy Anfang der 1970er Jahre in der Stadt Swalmen in den Niederlanden. Um seine erste Möbelkollektion produzieren zu können, entwickelte der Designer ein völlig neues Verfahren, mit dem es möglich war, eine nahezu übergangslose Verbindung von Glas und Metall herzustellen. So entstand zum Beispiel die Produktserie «Pioneer Series», deren Produktionsverfahren auch heute noch das Markenzeichen von GHYCZY ist.